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04. Dezember 2024

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Nachhaltigkeit und Teuerung und Künstliche Intelligenz

Nachhaltigkeit und Teuerung und Künstliche Intelligenz© Pexels.com/readymade

Konsumenten machen sich zunehmend Sorgen. Inflation und Klimawandel sowie Misstrauen gegenüber neuen Technologien und Social Media an vorderer Stelle, so neue Studie von PwC.

(red/czaak) Konsumenten bereitet die nach wie vor angespannte wirtschaftliche Lage Sorgen. Für 64 Prozent zählt die anhaltende Inflation zu den drei größten Risiken, für 31 Prozent stellt die Teuerung das größte Risiko dar und liegt damit noch vor den Schwankungen in der Gesamtwirtschaft und dem Klimawandel.

Diese wirtschaftlichen Sorgen wirken sich auch auf das Kaufverhalten aus, wo 43 Prozent angeben, überlegtere Einkäufe zu tätigen, um ihre Gesamtausgaben zu senken. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen Studie „Voice of the Consumer“ von PwC, für die laut Angaben 20.000 Verbraucher:innen aus 31 Ländern befragt wurden.

Konsumenten achten auf Nachhaltigkeit
Obwohl der Klimawandel für die Befragten nicht das größte Risiko darstellt, geben 85 Prozent an, dass sie die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag deutlich spüren. Deswegen sind nachhaltige Produkte weiterhin beliebt. Der Großteil (80 Prozent) ist weiterhin dazu bereit, mehr für nachhaltig produzierte oder beschaffte Waren zu bezahlen.

Konkret würden die Konsumenten durchschnittlich rund zehn Prozent mehr für Produkte zahlen, die bestimmten Umweltkriterien entsprechen. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem lokale Produktionen sowie die Nutzung recycelter oder umweltfreundlicher Materialien. Auch bei der Ernährung spielt Nachhaltigkeit eine starke Rolle, wo etwa das Interesse für pflanzliche Ernährung steigt. 52 Prozent geben etwa an, mehr frisches Obst und Gemüse konsumieren zu wollen.

Weniger oder anders reisen und Elektromobilität
Weitere 22 Prozent nehmen sich vor, den Konsum von Fleisch zu reduzieren und ein Viertel (26 Prozent) möchte künftig verstärkt auf pflanzliche Alternativen setzen. Als weitere Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit werden genannt: weniger oder anders reisen (31 Prozent), ein Elektroauto kaufen (24 Prozent) sowie die Reduktion von Onlineshopping (22 Prozent).

„Der Klimawandel liegt für Konsument:innen bei den Risiken zwar nicht an erster Stelle, allerdings ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit von nachhaltigem Konsum vorhanden. Die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen ist da“, sagt Nicole Prieller, Geschäftsführerin Digital and Customer Transformation bei PwC Österreich. „Für Unternehmen gilt es, diese Kriterien zu erfüllen und sichtbar aufzuzeigen“, unterstreicht Prieller.

Konsum-Boom und Datenschutz-Bedenken auf Sozial Media
Für den Konsum werden soziale Medien immer stärker als Plattform genutzt. 2019 kauften nur 21 Prozent der Verbraucher Produkte über Social Media, mittlerweile tun dies 46 Prozent. Eine wichtige Rolle spielen dabei Influencer:innen. 41 Prozent geben an, dass so ihre Kaufentscheidung beeinflusst wurde. Soziale Medien werden zudem genutzt, um neue Marken zu entdecken (67 Prozent). Obwohl der digitale Konsum steigt, äußern 71 Prozent Bedenken bezüglich des sicheren Umgangs ihrer persönlichen Daten.

Der Großteil (83 Prozent) gibt an, dass der Schutz ihrer Daten einer der wichtigsten Faktoren für ihr Vertrauen ist und 80 Prozent fordern eine Bestätigung, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden. Lediglich 52 Prozent geben an, dass sie verstehen, wie mit ihren Daten umgegangen wird. „Unternehmen müssen in den Sozialen Medien ansprechenden und authentischen Inhalt schaffen, der bei ihrer Zielgruppe Anklang findet und gleichzeitig Vertrauen scshafft“, so Prieller.

KI-Nutzung wächst trotz Vertrauenslücken
Ein zunehmend relevantes Thema im Konsumverhalten ist KI. 80 Prozent der Verbraucher:innen sorgen sich dabei über die künftigen Entwicklungen von generativer KI. Umgekehrt geben 55 Prozent an, KI bei der Zusammenstellung von Produktinformationen zu vertrauen und 50 Prozent lassen sich von der KI Produkte empfehlen. Bei risikoreicheren Dienstleistungen ist das Vertrauen geringer, nur 31 Prozent würden KI zur Investmentberatung heranziehen.

Auch bei medizinischen Behandlungsempfehlungen (25 Prozent) oder der Rechtsberatung (23) ist das Vertrauen in KI niedriger. Insbesondere bei Chatbots ziehen Unternehmen verstärkt KI heran. Die Befragten nutzen Chatbots gerne, um Lösungen für ihre Einkaufsprobleme zu erhalten (44), allerdings verlangt fast die Hälfte der Konsument:innen (49 Prozent) eine direkte Verbindung zu einem Mitarbeitenden, wenn Fragen durch den Chatbot nicht beantworten werden können. „Betriebe müssen bei KI am Ball bleiben und dabei die Sorgen der Konsument:innen berücksichtigen sowie ihr Vertrauen in KI-gestützte Anwendungen stärken“, so Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.06.2024