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29. April 2024

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Das nötige Fundament für eine neue Ökonomie

Das nötige Fundament für eine neue Ökonomie© pexels.com/raj tatavarthy

Umfangreiche ökologische Herausforderungen bringen viele neue Anforderungen an die Digitalisierung. Das vernetzte Management und die punktgenaue Verfügbarkeit von Daten über Abteilungen und Unternehmen hinweg spielen dabei eine zentrale Rolle.

(Christian Czaak) Große ökologische Herausforderungen bedeuten ab nun auch neue Anforderungen im Kontext mit der digitalen Transformation von Unternehmen und Institutionen. Die Themen Nachhaltigkeit und Resilienz sind zwei neue Bestandteile im Anforderungsprofil von entsprechenden Innovationsprojekten.

Diese Sichtweise hat sich auch in Wissenschaft und Politik als eines der Fundamente der Klimaziele von UN und EU etabliert. Gemäß einer Studie des Weltwirtschaftsforums können digitale Anwendungen die globalen Treibhausemissionen um bis zu 20 Prozent verringern. Fast die Hälfte dieser Einsparungen betreffen dabei nur den Produktionsbereich von Industrie und Mittelstand.

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft
Ein Beispiel für ökologische wie ökonomische Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft via Digitalisierung ist das von der EU geförderte Projekt „Recycling Technologies for Circular Aluminium (RecAL)“. Unter der Leitung des Leichtmetallkompetenzzentrums Ranshofen (LKR) vom Austrian Institute of Technology (AIT) soll dabei bis 2050 der Recycling-Anteil an der europäischen Gesamtproduktion von Aluminium auf 50 Prozent gesteigert werden.

Dieses Recycling aus Produktionsabfällen birgt enormes Potenzial und benötigt lediglich fünf Prozent der Energie, die für die Herstellung von Primärmaterial erforderlich ist. Angesichts seiner entscheidenden Rolle bei der globalen Dekarbonisierung, zielt das Projekt RecAL in Einklang mit dem Europäischen Green Deal nun darauf ab, das Potenzial dieses Rohstoffes umweltfreundlich und effizient auszuschöpfen.

Europaweit entwickeln dafür 19 Partnerunternehmen gemeinsam neue Recycling-Technologien für eine kreislauforientierte Aluminiumwirtschaft und CANCOM Austria liefert die dazugehörige Digitaltechnologie. „Wir sehen uns hier als Pionier, der das Potenzial und die Notwendigkeit erkannt hat, eine nachhaltige Metall-Produktion und Aluminium-Wiederverwendung durch Datentransparenz zu ermöglichen“, erläutert Dietmar Wiesinger, Mitglied des Vorstands von CANCOM Austria (ehem. K-Businesscom).

Digitale Plattform und punktgenaues Datenmanagement
Zentrale Basis dieses Projekts ist eine digitale Plattform zur Verfolgung von Aluminium-Recyclaten, die über den ganzen Kontinent hinweg Lieferanten mit Käufern und technologischen Lösungsanbietern verbindet und entsprechend alle Informationen und Aktivitäten bündelt. Sämtliche Beteiligte entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhalten dabei alle jeweils benötigten Daten.

Die Bereiche Sicherheit, Verfügbarkeit und das entsprechend exakte Management dieser Daten waren die zentralen Themen im Anforderungsprofil. „Unsere Stärke liegt darin, dass wir sowohl ein starkes Industrienetzwerk als auch die richtige Methodik und jahrelanges Know-how sowie die Architektur, Entwicklung und den Betrieb der Lösung einbringen können“, ergänzt Ivan Mayorov, Executive Board Member der RecAL-Initiative und New Ventures Architect bei CANCOM Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.04.2024